Unsere fleissigen Ameisen

son-alegre-ants-4

Man neigt häufig dazu, die kleinen Dinge des Lebens zu übersehen, obwohl doch einige von ihnen von äußerster Wichtigkeit sein können. Ameisen, zum Beispiel.

Alle bekannten Ameisenarten sind in Staaten organisiert. Sie stellen die bedeutendste Gruppe eusozialer Insekten dar. Ameisenstaaten bestehen aus einigen hundert bis mehreren Millionen Individuen. Ameisenstaaten sind arbeitsteilig organisiert und besitzen immer wenigstens drei so genannte Kasten: Arbeiter, Weibchen (Königin) und Männchen. Im Gegensatz zu anderen staatenbildenden Hautflüglern sind bei Ameisen die Arbeiter grundsätzlich flügellos. Nur die geschlechtsreifen Weibchen und Männchen besitzen Flügel. Zur Paarung werden beflügelte Weibchen und Männchen aufgezogen, die den elterlichen Bau gleichzeitig in großen Schwärmen verlassen. Nach der Paarung sterben die Männchen, während die Weibchen die Flügel abwerfen (oder abbeißen) bzw. verlieren und neue, eigene Kolonien gründen oder in den elterlichen Bau zurückkehren, in dem dann mehrere Königinnen koexistieren.

Ameisen bilden eine große Vielzahl unterschiedlicher Lebensweisen aus, von nomadischen „Jägern“ über „Sammler“ und „Viehzüchter“ bis hin zu Arten, die Pilze als Nahrungsquelle kultivieren: die Blattschneiderameisen (Gattungen Attaund Acromyrmex). Einige Arten betreiben quasi Sklaverei, indem sie Ameisenlarven anderer Arten entführen und später für sich arbeiten lassen (beispielsweise Polyergus rufescens), oder Sozialparasitismus, indem die Weibchen in bestehende Staaten einer anderen Art einwandern und ihre Nachkommen von diesen aufziehen lassen (beispielsweise Anergates atratulus).

Ameisenstaaten beeinflussen ihre Umwelt nachhaltig. Sie tragen erheblich zur Umschichtung der oberen Erdschichten bei, unterstützen den Abbau pflanzlichen Materials, verbreiten Pflanzensamen oder regulieren als Räuber die Bestände anderer Arthropoden.

(Zitiert aus Wikipedia, Danke.)

Ameisen sind für unsere Ökosysteme unentbehrlich. Man sagt, dass es weltweit ungefähr 22.000 Ameisenarten gibt, von denen bislang lediglich etwa 12.500 Arten spezifiziert sind. Wir wissen nicht, wie viele davon auf Mallorca zu finden sind, aber es gibt genug von ihnen, wenn man sich nur die Mühe gibt, nach ihnen Ausschau zu halten. Es gibt jedenfalls mehr Ameisen auf dieser Insel Mallorca als Menschen, einschließlich der etwa 13.000.000 Besucher, die Mallorca jedes Jahr willkommen heisst. Hundertmal mehr. Es gibt wahrscheinlich mehr Ameisen nur auf Son Alegre allein, unserem Weingut, aber wir haben sie noch nicht alle zählen können.

son-alegre-ants-3

Unsere Ameisen arbeiten Tag für Tag auf unserem Land und in unserem Boden, das ganze Jahr über. Jetzt, nachdem die diesjährige Traubenernte abgeschlossen ist, kommen sie in neuen Schwung und bauen ihre Nester und jede Menge neuer Hügel. Weitgehend unterhalb der Erdoberfläche und dem menschlichen Auge verborgen, sind die Ameisenkolonien sehr komplex. Es gibt einfache Ameisennester von nur wenigen Tunneln und Kammern, aber es gibt auch weitaus umfassendere Systeme mit einer Vielzahl von Kammern in verschiedenen Größen und mit miteinander verbundenen Tunneln. Ameisen leben in Staaten von nur wenigen hundert Tieren (Dolichoderus quadripunctatus; Leptothorax) bis zu Staaten von über 20 Millionen Tieren.

son-alegre-ants-2

Die Umgebung eines Nestbaus wird von den Ameisen streng kontrolliert. Sie können verschiedene Eingänge öffnen und schließen, um mehr oder weniger Luftzirkulation zu bewirken. Die niedriger gelegenen Teile der Bauten sind in der Regel kühler als die höher gelegenen und Ameisen bewegen ihre Brut zwischen verschiedenen Teilen des Baus, wenn es in einem Bereich zu kühl, zu warm, zu nass oder zu trocken für die Larvæ wird. Deshalb ist es wichtig, ein Ameisennest nicht umzugraben oder es aus Neugierde zu öffnen oder zu beschädigen. Wir lassen unsere Ameisen einfach gewähren, ihre fleissige Arbeit zu verrichten und so unseren Boden zu lüften und organisches Material dorthin zu verteilen, wo es am meisten benötigt wird.

ants_close-up

Die Ameisen sind auch einer der vielen Gründe, weshalb wir unser Weingut nicht umpflügen. Es ist stets unser Anliegen, die Natur bestmöglich ungestört zu lassen. Je mehr wir die ganzheitliche Interaktion des Mikrokosmos unserer Reben und Pflanzen mit der einheimischen Flora, oft fälschlicherweise Unkraut genannt, respektieren, und ihre Interaktion mit einheimischen Insekten, Bienen, Ameisen, Käfern und anderen kleinsten Kreaturen, nicht zu vergessen den Marienkäfern, umso besser wachsen und gedeihen unsere Weintrauben in einer gesunden und kraftvollen Manier. Die Natur richtet immer alles in der bestmöglichen Weise.

Wir glauben wirklich, dass wir unser Land und unser ganzes Unternehmen Son Alegre nicht unterhalten könnten, wenn wir die gute Hilfe dieser kleinen Kreaturen, unserer treuen Freunde, der Ameisen, nicht hätten. Vielen Dank, ihr fleissigen Wesen.