Unsere Zukunft beginnt mit der jungen Generation

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Auf dem Weingut Son Alegre sind wir nicht bloss an Wein und dem Weinbau interessiert. Unser Projekt der biologischen und biodynamischen Landwirtschaft zielt auf mehr ab, nämlich darauf, die vielen Irrungen der Landwirtschaft hier auf Mallorca zu korrigieren und zu kompensieren. All unsere Bemühungen machen jedoch nur dann Sinn, wenn dieses Projekt über einen langen Zeitraum, weit in die Zukunft und idealerweise über mehrere Generationen hinweg, durchgeführt wird. Wir freuen uns über den schlussendlichen Erfolg eines solchen  Projekts, aber wir freuen uns auch darüber, hier auf Mallorca die Basis für solch einen alternativen und naturbelassenden Ansatz für eine nachhaltige Landwirtschaft geschaffen zu haben.

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Es ist uns dabei sehr wichtig, der nächsten Generation die Wichtigkeit verantwortungsbewusster Landwirtschaftsmethoden nahezubringen. Zu diesem Zweck haben wir Kontakt mit Grundschulen und Sekundärschulen im Südosten Mallorcas aufgenommen, um Schulklassen einzuladen, unsere Finca zu besuchen und mit eigenen Augen die Vorteile der natürlichen Landwirtschaft zu sehen, den Effekt unseres Ansatzes, nicht zu pflügen, sowie das Ergebnis unserer strikten Ablehnung von Herbiziden, Insektiziden und kommerziellen Düngemitteln.

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Vor einigen Wochen hatten wir den ersten dieser Schulbesuche, als etwa 60 Schüler aus drei Klassen der Grundschule des CEIP Blai Bonet in Santanyí unsere Finca am Ortsrand unter der Anleitung einiger ihrer Lehrer besuchten.

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Wir versuchten anlässlich dieses Besuches, den Jugendlichen die grundlegenden Prinzipien der Luftverschmutzung, des Grundwasserabbaus und der Bedeutung unseres ökologischen footprints zu vermitteln. Wir erörterten auch Biodiversität und sprachen über biologische Gemeinschaften, Mykorrhizae und die symbiotische Beziehung von Wirtsorganismen und ihrer Parasiten, über Photosynthese und organische Zersetzung, natürliche Schädlingsbekämpfung und Permakultur, den Kohlenstoffkreislauf und den Wasserkreislauf, über Stickstoff und Phosphor. Wir sprachen über die globale Erwärmung, den Ressourcenverbrauch, das Bevölkerungswachstum und das Ökosystem generell. Wir erklärten, wie die Landwirtschaft auf Mallorca vor etwa 120 Jahren eine Bevölkerung von knapp 200.000 Menschen versorgen musste, während heute die Inselbevölkerung auf fast 1.000.000 angewachsen ist, mit zusätzlichen 15.000.000 Besuchern pro Jahr.

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Die Kinder waren wirklich neugierig und interessiert. Sie schienen zu begreifen, dass wir alle Teil eines wunderbar komplizierten Systems der gegenseitigen Abhängigkeit sind und dass es uns allen besser geht, wenn wir die Weisheit des Gebens und Nehmens behelligen. Wir glauben, dass, aus unserer Sicht, unsere Besucher die Zeit bei uns gut verbracht haben und sicherlich sah es auch so aus, als wären die jungen Besucher gleichermaßen glücklich über ihren Ausflug.

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Falls Sie jemanden kennen sollten, der im Schulwesen hier auf der Insel arbeitet und einen ähnlich gearteten Schulausflug für 25 bis 75 Jugendliche vorschlagen möchte, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf unter 606.401.408 (Miquel Manresa). Besuche sind von unserer Seite aus kostenlos. Nur der Transport müsste von der Schule arrangiert werden.

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In aqua veritas

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Heute, am 22. März, feiern wir den Weltwassertag.

Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt, als die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro diesen Tag zum „Welttag für Wasser“ erklärte. Seit seiner ersten Ausführung hat er erheblich an Bedeutung gewonnen.

Dieser Tag wird dazu genutzt, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die kritischen Wasserthemen unserer Zeit zu lenken. Dabei richtet sich das Augenmerk auf die nachhaltige Bewirtschaftung von Süßwasserressourcen und es wird auch auf die Bedeutung eines universellen Zugangs zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen und Hygieneeinrichtungen in Entwicklungsländern verwiesen.

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Wasser und das Wasserhaushalten sind ein wesentlicher Bestandteil jeder landwirtschaftlichen Tätigkeit. Dies gilt besonders auch im Falle eines biologisch und biodynamisch bewirtschafteten Betriebes wie dem Weingut Son Alegre in der Gemeinde Santanyí im Südosten der Insel Mallorca. Auf Son Alegre werden Reben, Olivenbäume, Johannisbrotbäume und Xeixa kultiviert, eine alte, in Mallorca beheimatete Weizenart (Triticum aestivum), die vor hunderten von Jahren auf der ganzen Insel angebaut wurde, aber nun leider fast verschwunden ist. Seit einigen Jahren wird Xeixa langsam wieder eingeführt von uns und einigen anderen gleichgesinnten, jungen Landwirten.

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In den ersten knapp drei Monaten dieses Jahres hatten wir auf unserer Finca fast 250 l Regen; das war mehr als ausreichend für uns und unsere Bedürfnisse, aber nicht nahezu so viel wie in anderen Teilen der Insel, wo erheblich massivere Regengüsse gefallen sein sollen. Insgesamt fiel in knapp drei Monaten dieses Jahres fast die Hälfte der Regenmenge, die im ganzen letzten Jahr auf Mallorca gefallen war.

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In den zwölf Monaten des Jahres 2017 konnten wir auf unserem Land insgesamt 460 l Niederschlag pro Quadratmeter messen. Mit einer Ausdehnung von 512.500 m2 (51 ha) hat unser Land demnach von rund 235.000.000 l Regen profitiert. Ein großer Teil dieses Wassers, etwa ein Drittel, wird von unseren Pflanzen und der Vegetation aufgenommen sowie von unseren Tieren, Vögeln, Insekten, Ameisen und anderen Krabbelwesen wie Käfern etc. konsumiert. Schätzungsweise ein weiteres Drittel des Regenwassers verdunstet bei Wind und Sonnenschein. Das restliche Drittel dringt in unsere unterirdischen Aquiferspeicher ein, von dem wir es dann nutzen können, wenn unsere Reben während der hohen Sommertemperaturen und der entsprechenden Trockenheit bewässert werden müssen. Wir bewässern aber nur sehr wenig; letztes Jahr benutzten wir unsere Berieselungsanlage nur viermal mit einer Menge von etwa 200 bis 250 l pro Rebe, mit einer Gesamtmenge von etwa 3.500.000 l.

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Ein altes Sprichwort sagt In Vino Veritas, eine lateinische Aussage, die bedeutet ‘Im Wein liegt die Wahrheit’. Wir würden lieber sagen In Aqua Veritas.

Wir präsentieren Pep Costa 2015, unseren neuen, eleganten Weißwein

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Unser neuer, eleganter Weißwein aus der Saison 2017 ist Josep Costa Ferrer gewidmet, dem Gründer von Cala d’Or. Wir bewundern die visionäre Weitsicht von Pep Costa und schätzen uns glücklich, dabei zu sein, wenn er im Spätsommer dieses Jahres (11. August 2017) zum Hijo adoptivo de Santanyí (Adoptivsohn von Santanyí) ernannt werden wird. Das Foto unten zeigt Josep Costa Ferrer und seine Frau Modesta Gispert Vilardebó im Jahr 1905.

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Unser neuer, samtig weicher Weißwein Pep Costa 2015 blanc wurde aus biologischen Trauben der Rebsorte Giró Ros gekeltert, einer einheimischen Rebsorte Mallorcas. Die Rebstöcke waren 4 Jahre alt, als die Trauben Ende August 2015 von von Hand gepflückt wurden. Son Alegre ist eines der wenigen Weingüter Mallorcas, das die Kultivierung aller Reben nach den EU-Richtlinien der ökologischen Landwirtschaft und nach den Erkenntnissen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft betreibt. All unsere Weine werden von der CBPAE kontrolliert (Consell Balear Regulador de l’Agricltura Ecològica – Balearischer Rat für biologische landwirtschaftliche Produktion).

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Das Keltern und der Reifeprozess dieses Weines wurden bei einer kontrollierten Temperatur von zwischen 16 und 18° C während des Fermentationsvorgangs vorgenommen, mit einer Mazerationsdauer von 21 Tagen. Die Gärung erfolgte in doppelwandigen Edelstahltanks mit Temperaturkontrolle. Der Wein reifte 10 Monate lang in diesen Tanks und weitere zehn Monaten in der Flasche. Der Wein wurde im Februar 2017 in Flaschen abgefüllt. Der Alkoholgehalt beträgt 11,8% Vol. Lediglich 4.000 Flaschen konnten insgesamt produziert werden. Wir würden gerne eine grössere Menge von diesem Wein herstellen, aber wir sind noch ein junges und nur sehr kleines Weingut. Dennoch sind wir dankbar für das, was wir in den ersten fünfzehn Jahren unseres Bestehens erreichen konnten.

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Der Pep Costa 2015 Weißwein wird am besten bei einer Temperatur von 8-10° C serviert und ist ideal für die heißen Sommertage in unserem Mittelmeerraum und das Ambiente unserer schönen Isla de la Calma. Der Wein ist angenehm und elegant mit einer frischen und vollen Geschmacksnote. Sein Farbton ist hellgelb und klar. Das Aroma erinnert an frisches weißes Obst. Am Gaumen ist der Wein samtig weich mit einer guten Balance zwischen Alkohol und frischem Säureanteil. Der Pep Costa 2015 Weißwein hat einen runden Charakter. Der Wein kann ganz alleine getrunken werden, oder in der Gesellschaft guter Freunde, mit Vorspeisen, Käse oder Tapas, mit Fisch oder Meeresfrüchten, mit Huhn oder weißem Fleisch, mit Nudeln oder Reis, sowie mit vegetarischen Gerichten.

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Bei Son Alegre pflegen wir stets all unsere Trauben sowie alle anderen landwirtschaftlichen Produkte mit größtmöglicher Rücksicht auf die Natur unter Respektierung unseres Landes und unseres Bodens. Dabei folgen wir den biodynamischen Prinzipien Rudolf Steiners sowie den Richtlinien von Masanobu Fukuoka und Bruce Charles „Bill“ Mollison, deren Methoden der natürlichen Landwirtschaft und der Permakultur einer Landwirtschaft auf organisch-biologischer Basis wir befürworten. Wir erlauben es der Natur, ihre integrierte und holistische Funktion zu erfüllen, obwohl dies gelegentlich zu geringeren Ertragsmengen und zu einer reduzierten Gewinnspanne führen kann. Aber das Gewinnstreben war und ist nie unser Hauptanliegen; unser Hauptziel ist und bleibt die Qualität.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir erlauben uns, Ihnen unser neues Sileo Natives Olivenöl Extra vorzustellen

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In den letzten fünfzehn Jahren hat in Mallorca eine Art Renaissance hochwertiger nativer Olivenöle stattgefunden. Man konnte eine wirklich sehr dynamische Entwicklung beobachten. In den neunziger Jahren gab es nur eine Handvoll mallorquinischer Olivenöle. Heute jedoch sind wir mit einer großen Anzahl an mallorquinischen Olivenölen aus Sóller, Caimari, Manacor und Santanyí verwöhnt, um nur einige der wichtigsten Olivenanbaugebiete zu nennen. Der Consell Regulador de la Denominació d’Origen Oli de Mallorca setzt heutzutage recht strenge Maßnahmen der Qualitätskontrolle ein und prämiert nun eine beachtliche Anzahl von Olivenölen mit dem Denominació d’Origen Zertifikat.

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Derzeit gibt es 69 Native Olivenöle Extra, die mit dem ‚d’O‚ Siegel versehen sind, der Oli de Mallorca-Herkunftsbezeichnung. Dieses Zertifikat wurde im Jahr 2002 im Einklang mit den Verordnungen der Europäischen Union erschaffen. Das Siegel bestätigt, dass das derart gekennzeichnete und versiegelte Öl ein landwirtschaftliches Erzeugnis ist, das aus einem klar definierten Ort stammt, dessen Qualität und Merkmale vor allem auf das geographische Umfeld zurückzuführen sind, in dem es durch natürliche Faktoren sowie die menschliche Tätigkeit erzeugt wird.

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Von den 69 mallorquinischen Nativen Olivenölen werden nur sieben unter 100% biologischen Bedingungen angebaut und hergestellt, die von der CBPAE (Consell Balear de la Producció Agrària Ecològica) kontrolliert und zertifiziert werden, ohne eine Verwendung von Pestiziden, Insektiziden, chemischen Substanzen oder anorganischen Düngern. Sileo oli d’oliva verge extra von Son Alegre ist eines dieser wenigen mallorquinischen Olivenöle und es ist zu 100% organisch, biologisch und naturbelassen. Versuchen Sie es, wenn Sie die Gelegenheit dazu haben sollten. Es wird Ihnen munden.

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Arbequina, Empeltre, Picual und Hojiblanca sind die Namen der wichtigsten Olivensorten auf unserer Insel. Unsere Oliven sind von der Arbequina-Sorte. Wir ernten sie von Hand Ende Oktober, wenn die Oliven auf dem Baum drei verschiedene Farben haben, grün, lila und schwarz. Die drei Farben bedeuten, dass nicht alle Oliven vollständig gereift sind – wenn sie es wären, würden sie alle schwarz sein. Wir haben uns entschieden, einen Teil der Oliven nicht völlig reifen zu lassen. Auf diese Weise können wir eine bessere Qualität des Olivenöls in Kombination mit einem Premium Geschmack zu gewährleisten. Wenn wir länger warten würden, bestünde die Gefahr, dass die Olivenfrucht von der Oliven-Fruchtfliege (Bactrocera oleae) angegriffen werden würde, die eine ernste Bedrohung beim Anbau von Oliven ist. Durch den Befall mit Oliven-Fruchtfliegen würde sich zwangsläufig der Geschmack unseres Öls erheblich verändern, es sei denn, wir würden gegen das kleine Insekt spritzen. Aber wir werden niemals spritzen, und nur sehr selten einmal mit Kupfer, obwohl uns das als Bio-Produzent erlaubt wäre. Wir sind der Natur und dem wundervollen Ökosystem auf unserem Land verpflichtet, das wir in den letzten zehn oder fünfzehn Jahren entstehen liessen. In den letzten zwölf Jahren haben wir unseren Olivengarten nicht einmal umgepflügt. Tatsächlich betreten wir unseren Olivenhain das ganze Jahr über nicht einmal, außer zur Ernte natürlich, um die Bäume, ihre natürliche Umgebung sowie unser biologisches Ökosystem und somit die gesamte biologische Vielfalt vollkommen ungestört zu belassen.

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Jedes Jahr sind unsere Oliven die ersten, die in unserer Tafona (Ölmühle) in Sóller, der Cooperativa Agrícola de Sant Bartomeu de Sóller, gepresst werden. Diese Ölmühle ist bekannt für ihre sanfte Handhabung von Oliven und angesehen für ihre Produktion von Olivenölen von bester Qualität. Wir sind stolz darauf, Jahr für Jahr mit ihnen zusammenzuarbeiten, und wir sind dankbar für das flüssige Gold, das sie auf hydraulische Weise sanft aus unseren Oliven pressen, für das zwei oder drei Monate währende Absetzverfahren und für das Lagern von Sileo Natives Olivenöl Extra bis zur Abfüllung. Vor der Abfüllung wird unser Olivenöl von einem ENAC-Laboratorium (Entidad Nacional de Acreditación) getestet. Für unser kalt­extrahiertes Sileo Natives Olivenöl Extra 2016-17 wurde ein Säuregrad von 0,6% gemessen.

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Hier ist ein Foto, das die Produktion von Olivenöl auf Mallorca im Jahre Anno Dazumal zeigt, mit freundlicher Genehmigung von Oli Monnàber Vell in Campanet (Fotograf unbekannt). Vielen Dank.

Alle Fotos unseres heutigen Blogbeitrags wurden, wie immer, von John Hinde aufgenommen, mit Ausnahme des historischen Fotos (oben). Thank you, John.

Unsere fleissigen Ameisen

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Man neigt häufig dazu, die kleinen Dinge des Lebens zu übersehen, obwohl doch einige von ihnen von äußerster Wichtigkeit sein können. Ameisen, zum Beispiel.

Alle bekannten Ameisenarten sind in Staaten organisiert. Sie stellen die bedeutendste Gruppe eusozialer Insekten dar. Ameisenstaaten bestehen aus einigen hundert bis mehreren Millionen Individuen. Ameisenstaaten sind arbeitsteilig organisiert und besitzen immer wenigstens drei so genannte Kasten: Arbeiter, Weibchen (Königin) und Männchen. Im Gegensatz zu anderen staatenbildenden Hautflüglern sind bei Ameisen die Arbeiter grundsätzlich flügellos. Nur die geschlechtsreifen Weibchen und Männchen besitzen Flügel. Zur Paarung werden beflügelte Weibchen und Männchen aufgezogen, die den elterlichen Bau gleichzeitig in großen Schwärmen verlassen. Nach der Paarung sterben die Männchen, während die Weibchen die Flügel abwerfen (oder abbeißen) bzw. verlieren und neue, eigene Kolonien gründen oder in den elterlichen Bau zurückkehren, in dem dann mehrere Königinnen koexistieren.

Ameisen bilden eine große Vielzahl unterschiedlicher Lebensweisen aus, von nomadischen „Jägern“ über „Sammler“ und „Viehzüchter“ bis hin zu Arten, die Pilze als Nahrungsquelle kultivieren: die Blattschneiderameisen (Gattungen Attaund Acromyrmex). Einige Arten betreiben quasi Sklaverei, indem sie Ameisenlarven anderer Arten entführen und später für sich arbeiten lassen (beispielsweise Polyergus rufescens), oder Sozialparasitismus, indem die Weibchen in bestehende Staaten einer anderen Art einwandern und ihre Nachkommen von diesen aufziehen lassen (beispielsweise Anergates atratulus).

Ameisenstaaten beeinflussen ihre Umwelt nachhaltig. Sie tragen erheblich zur Umschichtung der oberen Erdschichten bei, unterstützen den Abbau pflanzlichen Materials, verbreiten Pflanzensamen oder regulieren als Räuber die Bestände anderer Arthropoden.

(Zitiert aus Wikipedia, Danke.)

Ameisen sind für unsere Ökosysteme unentbehrlich. Man sagt, dass es weltweit ungefähr 22.000 Ameisenarten gibt, von denen bislang lediglich etwa 12.500 Arten spezifiziert sind. Wir wissen nicht, wie viele davon auf Mallorca zu finden sind, aber es gibt genug von ihnen, wenn man sich nur die Mühe gibt, nach ihnen Ausschau zu halten. Es gibt jedenfalls mehr Ameisen auf dieser Insel Mallorca als Menschen, einschließlich der etwa 13.000.000 Besucher, die Mallorca jedes Jahr willkommen heisst. Hundertmal mehr. Es gibt wahrscheinlich mehr Ameisen nur auf Son Alegre allein, unserem Weingut, aber wir haben sie noch nicht alle zählen können.

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Unsere Ameisen arbeiten Tag für Tag auf unserem Land und in unserem Boden, das ganze Jahr über. Jetzt, nachdem die diesjährige Traubenernte abgeschlossen ist, kommen sie in neuen Schwung und bauen ihre Nester und jede Menge neuer Hügel. Weitgehend unterhalb der Erdoberfläche und dem menschlichen Auge verborgen, sind die Ameisenkolonien sehr komplex. Es gibt einfache Ameisennester von nur wenigen Tunneln und Kammern, aber es gibt auch weitaus umfassendere Systeme mit einer Vielzahl von Kammern in verschiedenen Größen und mit miteinander verbundenen Tunneln. Ameisen leben in Staaten von nur wenigen hundert Tieren (Dolichoderus quadripunctatus; Leptothorax) bis zu Staaten von über 20 Millionen Tieren.

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Die Umgebung eines Nestbaus wird von den Ameisen streng kontrolliert. Sie können verschiedene Eingänge öffnen und schließen, um mehr oder weniger Luftzirkulation zu bewirken. Die niedriger gelegenen Teile der Bauten sind in der Regel kühler als die höher gelegenen und Ameisen bewegen ihre Brut zwischen verschiedenen Teilen des Baus, wenn es in einem Bereich zu kühl, zu warm, zu nass oder zu trocken für die Larvæ wird. Deshalb ist es wichtig, ein Ameisennest nicht umzugraben oder es aus Neugierde zu öffnen oder zu beschädigen. Wir lassen unsere Ameisen einfach gewähren, ihre fleissige Arbeit zu verrichten und so unseren Boden zu lüften und organisches Material dorthin zu verteilen, wo es am meisten benötigt wird.

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Die Ameisen sind auch einer der vielen Gründe, weshalb wir unser Weingut nicht umpflügen. Es ist stets unser Anliegen, die Natur bestmöglich ungestört zu lassen. Je mehr wir die ganzheitliche Interaktion des Mikrokosmos unserer Reben und Pflanzen mit der einheimischen Flora, oft fälschlicherweise Unkraut genannt, respektieren, und ihre Interaktion mit einheimischen Insekten, Bienen, Ameisen, Käfern und anderen kleinsten Kreaturen, nicht zu vergessen den Marienkäfern, umso besser wachsen und gedeihen unsere Weintrauben in einer gesunden und kraftvollen Manier. Die Natur richtet immer alles in der bestmöglichen Weise.

Wir glauben wirklich, dass wir unser Land und unser ganzes Unternehmen Son Alegre nicht unterhalten könnten, wenn wir die gute Hilfe dieser kleinen Kreaturen, unserer treuen Freunde, der Ameisen, nicht hätten. Vielen Dank, ihr fleissigen Wesen.

Zelebrieren wir die Permakultur

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Wir könnten Ihnen heute einiges über die Weine von Son Alegre erzählen, über mallorquinischen Wein im Allgemeinen oder aber über unsere Rebsorten, aber nein. Wir wollen Ihr Augenmerk heute auf eine der Grundlagen der Weinherstellung lenken. Der Boden ist der wichtigste Bestandteil der Weinherstellung, ob Sie das glauben oder nicht. Ohne den Boden oder das Erdreich gäbe es keinen Wein. Wenn Winzer nicht den Boden respektieren würden, wenn wir die Natur nicht als einen ganzheitlichen Organismus betrachten würden, wenn Landwirte nicht die Elemente schätzen und respektieren würden und wenn die Gesellschaft ganz generell nicht die Philosophie teilen würde, mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie, dann gäbe es keinen Wein von nennenswerter Qualität, weder Biowein noch den ganz normalen, industriell hergestellten Wein vom Regal im Supermarkt.

„Permakultur ist das bewusste Design sowie die Unterhaltung von landwirtschaftlich produktiven Ökosystemen, die die Diversität, Stabilität und Widerstandsfähigkeit von natürlichen Ökosystemen besitzen. Die Philosophie hinter Permakultur ist eine Philosophie, die mit und nicht gegen die Natur arbeitet, eine Philosophie der fortlaufenden und überlegten Observation und nicht der fortlaufenden und gedankenlosen Aktion; sie betrachtet Systeme in all ihren Funktionen, anstatt nur eine Art von Ertrag von ihnen zu verlangen, und sie erlaubt Systemen, ihre eigenen Evolutionen zu demonstrieren.“

– ursprüngliche Definition der Permakultur nach Bruce Charles „Bill“ Mollison (geboren 1928 in Stanley, Tasmania)

Heute, am 1. Mai 2016, findet der Internationale Tag der Permakultur statt, und wir alle sind eingeladen, Caroline Anne Sulzer und ihre Finca Som Terra in der Nähe von Cas Concos des Cavaller (Felanitx) zu besuchen, um diesen Anlass zu feiern (siehe das nachstehende Programm). Wir von Son Alegre sind stolz darauf, Teil einer Bewegung auf Mallorca zu sein, die eine nachhaltige, regenerative und ökologisch-biologische Landwirtschaft betreibt. Wir lieben unseren Wein (und unser Olivenöl) und wir lieben den Boden, auf dem unsere Reben (und unser Olivenbäume) gedeihen.

Dia de los Suelos

Die Finca Som Terra und auch einige andere mallorquinische Einrichtungen, die ebenfalls im Sinne der Permakultur arbeiten, wie z. B. Escola Kumar in Marratxí, die Finca Son Barrina in Llubí und Ses Aigües bei s’Horta, leisten eine tolle Arbeit bei dem Versuch, die Methoden der Permakultur in Bereichen des täglichen Lebens in nachhaltiger, ökonomischer, ökologischer und effizienter Art und Weise anzuwenden. Sehen Sie sich die Beispiele der Finca Som Terra oder der Finca Son Barrina auf Facebook an, oder besuchen Sie Permamed im Internet, oder sehen Sie sich den nachstehenden Video-Clip auf Vimeo an, um einen kleinen Einblick in die Welt der Permakultur zu bekommen und deren wunderbaren Errungenschaften, hier auf Mallorca und ganz allgemein im Rest der Welt.

Natürlich sollten die Permakultur und die Bio-Landwirtschaft nicht nur an einem Tag im Jahr gefeiert werden. Die Natur und unser Respekt für sie sollten uns ein ständiges Anliegen sein, jahrein, jahraus.

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Auf Son Alegre versuchen wir, unseren Boden in einer verantwortlichen und nachhaltigen Art und Weise zu behandeln, indem wir reichlich wenig tun. Wir pflügen unsere Felder nicht, wir verwenden keine Handelsdünger, wir sprühen weder Chemikalien noch andere, nicht-organische Stoffe. Kurz gesagt, lassen wir einfach die Natur ihre Arbeit zu tun, und ihre integrierte und ganzheitliche Aufgabe erfüllen, auch wenn dies gelegentlich zu einem geringeren Ertrag führen mag und damit zu einer niedrigeren Gewinnspanne. Unser Respekt für die Natur hat uns bisher stets gute Ernten beschert. Die Ernte mag nicht immer perfekt gewesen sein, aber sie war stets im Einklang mit unserer Auffassung, unserer Gesundheit und in Frieden mit unserem Geist und unserer Seele. Und der Ertrag war bislang immer im Einklang mit der Art und Weise, wie Landwirtschaft seit Jahrtausenden betrieben wurde – gesund, natürlich und human.